Historie


Rheinpfalz: Tellerfleisch und ganz viel Hirn – Süddeutsche Zeitung – 20. Dez. 2011

Von Lisa Sonnabend / Süddeutsche Zeitung, 20. Dez.2011

Ein Ort für Professoren, Bildhauer und verhinderte Rockstars: Die Rheinpfalz in Schwabing ist die Kneipe mit dem höchsten IQ der Stadt – behaupten zumindest einige Gäste.


Nachlese: Jubiläumsfeier – 50 Jahre Hänsel und die Rheinpfalz – 1. Sept. 2021

Vier Tage Festivitäten: großartige Vorträge, hervorragende Musiker, skurrile Geschichten und viele anregende Gespräche.

Am 1. September standen einige Prominente, Vertreter der Brauerei, die Presse und vor allem „da Wirt, da Hänsel“ im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht zuletzt Dank dem beherzten Einsatz von Luise Kinseher, Ottfried Fischer,  Ex-OB Christian Ude, „Prinzregent von Bayern“ (durch eigene Weihen), und anderen umtriebigen Geistern, wurde der Pachtvertrag über den kurzen Dienstweg verlängert. Hänsel kann somit weiterhin unermüdlich Bier zapfen. Andere Personen, die an diesem Abend namentlich nicht in Erscheinung traten, haben sich seit Jahren für die Belange der Rheinpfalz engagiert. Vielen Dank für deren Hilfe. „Aber, ned a jeda schafft’s in d‘ Zeitung eini … „.

Herr Steinfatt, Geschäftsführer von Paulaner (Miesbacher, Alsolvent des dortigen Gymnasiums und eifriger Mundschenk beim Haberer-Schupfenfest), brillierte mit einer witzigen, beinahe philosophischen Rede. Eine kleine Anekdote soll hier festgehalten werden. Auf die Frage, ob er, verantwortlich für über 4.500 Gaststätten, die Rheinpfalz schon vor seinem Besuch kannte, meinte er lächelnd: Bisher sei ihm diese ‚kleine Perle der Münchner Gastronomie‘ entgangen, erst die Häufung von Presseberichten und Anrufen hätte ihm die gastrokulturelle Bedeutung der Rheinpfalz vor Augen geführt. Herr Hetzler von Hacker-Pschorr, seit drei Jahren für uns ein verlässlicher Ansprechpartner, war leider verhindert. Es ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung mit ihm über Speisekarten, Biofleisch, Weinpreise, Küchengeräte oder Musikrichtungen zu diskutieren. Ohne Übertreibung: Er ist in allen Belangen sattelfest.

Ferner müssen auch andere fleißige Helfer Erwähnung finden: Birgit, Karin und Elfriede als rege Küchengeister und Günter, der in Sachen Innovation und Logistik mit seinem „Fahrradkurier-Dienst Transpedal“ immer zur Stelle ist. (http://www.transpedal.de)

Peter Tuscher, großartiger Trompeter und geschätzter musikalischer Berater der Rheinpfalz, sei an dieser Stelle mit dem großen „Hosen-Bund-Orden Ihrer Majestät“ für seine brillanten Ideen gedankt. Einen weiteren Orden erhält Sybille Storkemann für die eingebrachten Texte, Fotos und ihr großes Engagement, mit dem sie uns den Rücken stärkt. Noch ein großes Dankeschön an Euch alle, ferner auch an die langjährigen Rheinpfalz-Gäste, die so zahlreich erschienen sind und für eine richtig gute Atmosphäre sorgten.

Zahlreiche Künstler bereicherten an diesen Tagen – weitgehend ohne Gage – das festliche Treiben mit ihren wunderbaren Darbietungen in „Hänsels Place“. Einige Male ging es bei der Planung auch hier durchaus hektisch zu. So musste irgendwo in Schwabing für Hermann Breuer ein Spezialkabel aufgetrieben werden, das Klavier war leicht verstimmt. Für die musikalischen Leckerbissen möchten wir uns ganz herzlich bedanken bei Nina Michelle (voc.), Peter Tuscher (trump.), Edgar Wilson (piano), Hermann Breuer (piano), Dr. Will und seiner grandiose Rythm‘ and Blues-Truppe (der Saal tobte), Theo Regnier (sentimental journey u.a.), Ingo Rabius (Seemannsgesänge) und natürlich bei der legendären Allotria-Jazz- Band. Der Maler Michael Heiniger unterhielt uns prächtig mit seiner gelungenen Laudatio auf  „unseren Hänsel und seine / unsere Rheinpfalz“. Er schuf ein grandioses künstlerisches Werk: Bierfilzl mit Hänsel-Motiv!

Vielen Dank an alle Stammgäste für Eure langjährige Treue. Vielen Dank an das rührige Rheinpfalz-Team (Boschina, Boogie und Christian)!

Gegen Ende des Abends gab es dann noch kleine Turbulenzen in der Küche: Alles Essbare war verkauft worden, einige Salate gingen ohne Marinade unter die Leute, die letzten Omeletts wurden in Ermangelung von Eiern ohne eben diese serviert … Mit so einem Ansturm hatte niemand gerechnet. Fehler beleben aber das Geschäft und gelegentlich haben sie ja auch einen gewissen Charme! (Auf Beobachtungsposten: Resel aus der Reblaus).